Učlanjen(a)
19.12.2009
Poruka
4.642
Am Kreuz

Am Kreuz

Auf dem... Hügel steigt ein silbern Kreuz
Ein Blutender wankt unter dorniger Kron
Da über schuldige Stein
Hinrollet der kristallene Tag

"Daraus tritt die Nacht!"

Ein rotes Schimmern liegt in der Luft
Kristallner Wind klirrt in der Gruft
Gemalte Zeit ins Dunkel lacht
Die Dämmerung gebäret die Nacht

Knöcherne Schatten' trinken die weiße Klag'
eines samtig mondenfarbenen Lamms
Und narzissen sinket nun herab' das goldene Haupt
Des Hirten' in den Abend

Im Abend ruht ein stummes Blau
Vom Grün der Ahnen rinnt der Tau
Noch blühen Rosen vor den Gittern
Da macht der Hauch sie schon erzittern

"Du aber trinkst das Blau!"
 
Učlanjen(a)
19.12.2009
Poruka
4.642
Der Vierte Reiter

Der Vierte Reiter

Dunkler Staub am Horizont
Ein einsamer Reiter
naht auf tiefshwarzem Ross
Nie genannt, ohn' Furcht
Sein Anblick von Hoffnung bar

Kein Ort, wo er je gebannt
Kein Mensch, der je ihn besiegt
Doch verloren ist
Wer ihn bekriegt, wer ihm erliegt

So he's riding through the night
Spreads evil and chaos where he arrives
Lock the doors, darken the lights
No escape's in sight

So he's riding through the land
Impedable by human hand
Lots of places at one time
Riding through an endless night

Sein Schatten, ehern Nebel gleich
Legt sich nieder auf die Welt
Erbarmungslos reitet er
Durch die Zeit

Doch mancherorts ist er willkommen
Wird gar erwartet sein Geleit
Alle sind gleich, ob Bettler, ob König
Gibt nie zurück, was er einmal genommen
 
Učlanjen(a)
19.12.2009
Poruka
4.642
Strahlendster Erster

Strahlendster Erster

Will Dein Atem nicht auch erstehen
engelsgleich mit weit entspannten Flügeln
Dass im Blau unsre Atem gehen
unverhofft aus Totem stiegen

Die Schöpfung trägt noch deinen Namen
Strahlendster, Erster schau her
Ein Engel stirbt in unsunsren Armen

Und das Dunkle em Rand der Welt
sehnt sich nach der Größe unsres Lebens
Wo der Himmel zur Erde fällt
betend ihr sin Gold zu geben

Dass ein Gott sich so selbstlos gab
Atem für die Kommenden und Leben
Füllt die Leere wie Fleisch das Grab
ewiglich, dass Engel beben
 
Učlanjen(a)
19.12.2009
Poruka
4.642
Flos Obscura

Flos Obscura

Magna flos, rosa obscura
Rides et corda saeviunt
Angeli obscure flent leniter
In umero tuo miserabili
Temptant titubantes ut perditi
Effugere hortos remotos
tenentur desiderio
Gravissimi sempiterni

Magma flos, rosa obscura...

Inter mille angelos
Lucet rubor tuus in nos
Necopinata nomine vacans
Plena mentis, plenaque sensus
In te solitudo finitur
Naturaque et tempora magna
Dic, ut tollis cuncta astra
Solo e calore tuo
 
Učlanjen(a)
19.12.2009
Poruka
4.642
Preface

Preface

Alle Poesie nimmt ihren Ursprung aus der Sage.
In der Sage aber sind die produktiven Seelenkräfte eines Volkes, Verstand, Phantasie und Gefühl, alle Blüte künftiger Bildung, wie ein Märchen, noch ungetrennt in einer gemeinsamen Knospe, wunderbar verhüllt und abgeschlossen.
Die Sage wird, wie ein Naturprodukt, nicht erfunden, sie ist nur der innerliche Reflex der Erlebnisse eines Volkes, ihre Lapidarschrift sind die Taten dieses Volkes, welches sie poetisch nachträumt.
 
Učlanjen(a)
19.12.2009
Poruka
4.642
Geisterkirche

Geisterkirche

Noch in der Schwärze der Nacht ein altes Weib zur Kirch aufbricht
Die Gäste, teilweis' ohne Haupt, komm'n ihr wie Verstorb'ne vor

Schneller als euch die Füße tragen
Solltet ihr jetzt fliehen
So lauft um euer Leben
Es ist nur gelieh'n
Schneller als euch die Füße tragen
Verlasset diesen Ort
Wenn euch das Leben lieb ist
Flieht hinfort

Bei ihrer Rückkehr am Stadttor findet sie Schloss und Riegel vor
Der Morgen ist noch weit. Welcher Geist ließ sie passier'n zuvor?

Morgens auf dem Kirchhof sie ihr'n verlor'nen Mantel sucht
Ein Stück auf jedem Grabe davon lieget wie verflucht

Schneller als euch die Füße tragen
Solltet ihr jetzt fliehen
So lauft um euer Leben
Es ist nur gelieh'n
Schneller als euch die Füße tragen
Verlasset diesen Ort
Wenn euch das Leben lieb ist
Flieht hinfort

Schneller als euch die Füße tragen
Solltet ihr jetzt fliehen
So lauft um euer Leben
Es ist nur gelieh'n
Schneller als euch die Füße tragen
Verlasset diesen Ort
Wenn euch das Leben lieb ist
Flieht hinfort
 
Učlanjen(a)
19.12.2009
Poruka
4.642
Tantalos

Tantalos

Tantalos. Mörder des Pelops
Tantalos. Ewig verflucht

Unerreichbar im Leben
In schattigen Wolken
Verbotene Früchte
Hinter Bergen aus Glas
Die Welt eine Kammer
In schwarzem Licht
Hunger und Durst auf ewig
Und ständig den Tod auf dem Haupt

Er hatte den Mut die Olympier zu fordern
Er prüfte die Götter gegen alle Vernunft
Längst war er unsterblich und wohnt in den Himmeln
angekettet nun harrt er auf der Götter Tod

Scharze Stille ringsum
Tausend Teufel im Geist
Im Leib kristallene Qualen
Preis für die einstige Hybris
Nebelschwaden
Stumme Vertraute der Hölle
Sein Sohn Pelops
Den göttlichen Fluch auf der Haut

Tantalos. Mörder des Pelops
Tantalos. Ewig verflucht

Er hatte den Mut die Olympier zu fordern
Er prüfte die Götter gegen alle Vernunft
Längst war er unsterblich und wohnt in den Himmeln
angekettet nun harrt er auf der Götter Tod

Er hatte den Mut die Olympier zu fordern
Er prüfte die Götter gegen alle Vernunft
Längst war er unsterblich und wohnt in den Himmeln
Im Tartaros fleht er um Zukunft und Tod
 
Učlanjen(a)
19.12.2009
Poruka
4.642
Wolfstanz

Wolfstanz

Wolfsjagd Wolfstanz

Ein Knabe durch das spröde Dorfe zieht
Mit starrer Mine er seine Peitsche hält
Mit dieser geißelt er alle Jungen, die er sieht
Treibt über hundert Burschen auf ein weites Feld
Dort nimmt das Undenkbare seinen Lauf:
Von ihren Füßen beginnend, ein Wolfsfell kriecht
Den ganzen Leib bis zu ihrem Kopf hinauf
Und bedeckt zuletzt ihr Gesicht

So tanzen die Wölfe von dem Kinde angetrieben
So tanzen die Wölfe unter seinen Peitschenhieben
Und so tanzen die Wölfe dass die Funken nur so stieben
So tanzen die Wölfe wie von purer Kraft getrieben

Wolfsjagd Wolfstanz
Wolfsjagd Wolfstanz

Er treibt sie weit hinaus durch des Dorfes Tor
Ohne Erbarmen zu reißen das weidende Vieh
Und überqueret das Rudel Flüsse oder ein Moor
So berühret das Wasser die Tiere nie
Verschlossen, hinkend und keiner sieht je wo er wohnt
So war der Knabe von jeher der Älteren Schreck
Obgleich nur sie bleiben von der Wölfe Macht verschont
Vor ihnen laufen sie winselnd weg

So tanzen die Wölfe von dem Kinde angetrieben
So tanzen die Wölfe unter seinen Peitschenhieben
Und so tanzen die Wölfe dass die Funken nur so stieben
So tanzen die Wölfe wie von purer Kraft getrieben

Und nach zwölf Nächten, ganz langsam
Löst sich das Wolfsfell von den Hinterläufen an
Sind auch die Rücken und Schultern wund
Werden die Jungen bald gesund
Doch später sieht man jenseits der Memel
So glaubt man, tausend neue Wölfe im Nebel

So tanzen die Wölfe von dem Kinde angetrieben
So tanzen die Wölfe unter seinen Peitschenhieben
Und so tanzen die Wölfe dass die Funken nur so stieben
So tanzen die Wölfe wie von purer Kraft getrieben
 
Učlanjen(a)
19.12.2009
Poruka
4.642
Der Fluch

Der Fluch

Am Kap der Hoffnung begehrt ein Kapitän
jedoch ohne Erfolg dieses zu umrunden
Es stürmt, die Matrosen meutern, doch er will nicht scheitern,
an dessen statt einen teuflischen Pakt bekunden
Jäh reißt der Himmel auf, grollt: Bis zum letzten Tag
ihr auf den Weltmeeren kreuzen sollt

Nur die einzig Richtige den
Himmelsbann durchbrechen kann

Sieben Jahre, sieben Meere an des Wahnsinns Rand
Ein Fluch durch den Himmel, kein Land zu finden
Ein Pakt mit dem Teufel, zu überwinden
Sieben Jahre, sieben Meere für einen Tag an Land

Sieben Jahre, sieben Meere ohne Land in Sicht,
segeln ohne Land in Sicht
Nur die einzig Richtige den Himmelsbann durchbricht,
die Richtige den Bann durchbricht

Um sich zu vermählen, darf er an Land, jedes siebte Jahr einen Tag,
doch wieder und wieder möchte ihn keine wählen
Und so muss seine Seele verbleiben auf dem Geisterschiff,
wie auch die Mannschaft segeln muss bei Sturm und Gegenwind
Vorüberziehenden Booten überreichen die Geister
ihre Briefe für die Toten

Nur die einzig Richtige den
Himmelsbann durchbrechen kann

Sieben Jahre, sieben Meere an des Wahnsinns Rand
Ein Fluch durch den Himmel, kein Land zu finden
Ein Pakt mit dem Teufel, zu überwinden
Sieben Jahre, sieben Meere für einen Tag

Sieben Jahre, sieben Meere an des Wahnsinns Rand
Ein Fluch durch den Himmel, kein Land zu finden
Ein Pakt mit dem Teufel, zu überwinden
Sieben Jahre, sieben Meere für einen Tag an Land
 
Učlanjen(a)
19.12.2009
Poruka
4.642
Flying By (Alone)

Flying By (Alone)

'twas noontide of summer and mid-time of the night;
And stars, in their orbits shone pale, through the light
Of the brighter, cold moon, lightning in the sky
Star beams on the waves passed me flying by

From childhood's hour I have not been
As others were; I have not seen
As others saw; I could not bring
My passions from a common spring.
From the same source I have not taken
My sorrow, I could not awaken
My heart to joy at the same tone
And all I loved, I loved alone.

From the thunder and the storm,
And the cloud that took the form
Of a demon in my view
When the rest of Heaven was blue

'twas noontide of summer and mid-time of the night;
And stars, in their orbits shone pale, through the light
Of the brighter, cold moon, lightning in the sky
Star beams on the waves passed me flying by

Then - in my childhood, in the dawn
Of a most stormy life - was drawn
From every depth of good and ill
The mystery which binds me still
From the torrent, or the fountain
From the red cliff of the mountain
From the sun that round me rolled
In its autumn tint of gold

From the thunder and the storm,
And the cloud that took the form
Of a demon in my view
When the rest of Heaven was blue

'twas noontide of summer and mid-time of the night;
And stars, in their orbits shone pale, through the light
Of the brighter, cold moon, lightning in the sky
Star beams on the waves passed me flying by

Flying by
Flying by
Alone
 
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